Do not stand
By my grave, and weep.
I am not there,
I do not sleep—
I am the thousand winds that blow
I am the diamond glints in snow
I am the sunlight on ripened grain,
I am the gentle, autumn rain.
As you awake with morning’s hush,
I am the swift, up-flinging rush
Of quiet birds in circling flight,
I am the day transcending night.
Do not stand
By my grave, and cry—
I am not there,
I did not die.
(Mary Elizabeth Frye, 1932)
Lieber Ralf,
Deine Seele ist unsterblich und das ist tröstlich.
Wir werden uns irgendwann und irgendwo wiedersehen.
Hoffentlich jung und frisch und in leichteren Zeiten, mit freiem Geist und frohen Herzen.
Trotzdem bist Du viel zu früh gegangen.
Ich sehe Dich gerade vor meinem inneren Auge, mit einem Lächeln, aber auch etwas Verwunderung im Blick. So, als wärest Du selbst überrascht vom schnellen Szenenwechsel.
Du warst sehr glücklich bevor Du gegangen bist, denn Du hast noch einmal eine große Liebe erfahren. Darüber habe ich mich sehr für Dich gefreut und ich hätte Dich gerne live so glücklich gesehen und mir von Deinem Glück von Dir persönlich erzählen lassen. Es bleibt die Frage, warum Du dieses Glück nicht auskosten durftest.
Ich hatte mich auch schon auf einen Spaziergang durch Deinen geplanten Gemüse-Garten, die leckeren Tomaten und ein Schwätzchen an Deinem Teich im Sommer gefreut. Das müssen wir nun auf unbestimmte Zeit verschieben.
Hilde und ich hatten im letzten Jahr darüber gesprochen, dass Ihr mich in diesem Jahr gemeinsam besuchen kommt und wir zusammen auf meinen Teich schauen und die Frösche zählen. Daraus wird nun leider auch nichts mehr. Aber ich werde immer an Dich denken, wenn ich am Teich morgens meinen Kaffee trinke und Deine Wasserpflanzen bestaune.
Lieber Ralf, ich habe mir leider viel zu wenig Zeit genommen für unsere Begegnungen und unseren Austausch. Das bedauere ich sehr. Und schmerzhaft werde ich daran erinnert: Man sollte nichts aufschieben. Und: Das wichtigste und wertvollste im Leben sind - abgesehen von unserer Gesundheit - die Menschen, die uns begegnen und mit denen wir ein Stück unseres Weges gemeinsam gehen.
Ich bin dankbar dafür, dass wir uns begegnet sind und Du mir Deine Tür einen kleinen Spalt geöffnet und Dich das ein oder andere Mal gezeigt hast. Ich hoffe, dass wir unsere manchmal auch kontroversen Diskussionen an anderer Stelle noch fortführen können. Vielleicht haben wir im nächsten Leben aber auch ganz andere Themen.
Es bleibt mir nur, Dir zu wünschen, dass es Dir richtig gut geht, da wo Du jetzt bist. Und ich wünsche mir, dass Du von dort noch ein Auge auf Deine Liebsten hast und gut auf sie aufpasst.
Leb wohl.
Birgit
